Malerweg – von Waitzdorf nach Saupsdorf
Nach dem Aufwachen stellen wir freudig fest, dass es uns nach dem gestrigen, unerwartet anstrengenden Tag, gar nicht mal so schlecht geht. Kein Muskelkater, Schultern drücken und ziehen etwas, aber aushaltbar. Das stimmt zuversichtlich. Unser zweiter Tag im Elbsandsteingebirge kann starten
Nach einem tollen Frühstück frisch gestärkt, geht es los, eine ähnlich lange Distanz wartet heute auf uns. Nicht zu vergessen das Problem mit dem Kamm. Vorbei am Schinderkopf geht es abwärts Richtung Kohlmühle. Hier steht das alte Linoleumwerk Kohlmühle (Likolit), ein imposanter Backsteinbau. Nach der Insolvenz ist nun scheinbar dem Verfall preisgegeben, schade eigentlich, ist es doch architektonisch schön anzuschauen. Entlang einer Bahnlinie geht es nun dem Dörfchen Altendorf entgegen. Hier soll es einen kleinen Laden geben, Anwohner bestätigen dies. Doch leider hat er nur bis 10.00 Uhr auf. Also kein Kamm.
UNTERWEGS IM KIRNITZSCHTAL
Wenige Minuten später befinden wir uns im Kirnitzschtal, ein weiterer Hotspot im Elbsandsteingebirge. Eine Straße mit eingelassenen Gleißen schlängelt sich durchs Tal, zahlreiche Parkplätze und Wandermöglichkeiten bieten sich hier. Die Kirnitzschtalbahn nutzt die Gleiße und bringt Besucher und Wanderer vom Kurort Bad Schandau aus in das Tal. Das Highlight hier, fast schon kitschig. Uns kann es egal sein, wir sind zu Fuß unterwegs und bleiben es auch.
Wir erreichen den Zeltplatz an der Ostrauer Mühle. Wie sooft hat auch dieser Zeltplatz einen Kiosk zu bieten. Aber der hat leider genauso geschlossen wie der Laden wenige Kilometer zuvor. Kein Kamm, die Hoffnung schwindet noch einen irgendwo käuflich zu erstehen. Dies sollte wohl für heute die letzte Möglichkeit gewesen sein. Irgendwas wird sich zum Improvisieren schon finden werden.
LICHTENHAINER WASSERFALL UND KUHSTALL
Leitern und Treppen, bergauf und bergab, es wird wieder schweißtreibend. Auch wenn es anstrengend ist, es ist wunderbar hier. Immer wieder bieten sich Aussichten auf die nahen und entfernten Sandsteinfelsen, steil ragen sie empor, mal wuchtig, mal filigran. So gehen wir Stunde um Stunde. Im Gegensatz zum ersten Tag gibt es heute sehr selten bis gar nicht die Möglichkeit einer Einkehr. All zu viel Wasser haben wir leider nicht mehr. Nach einer gefühlten Ewigkeit kommen wir erneut ins Kirnitzschtal, der Lichtenhainer Wasserfall erwartet uns. Hier werden Wasservorräte aufgefüllt, ein Kaffee und ein Stück Kuchen darf es auch sein, das haben wir uns verdient.
Gestärkt geht es weiter. Der „Kuhstall“, das zweitgrößte Felsentor in der Sächsischen Schweiz, will bestaunt werden. Eine tolle Felsformation hat die Natur hier geschaffen, wie ein riesiger Schlund eines Walhais öffnet sich der Bogen. Wir gehen hindurch und haben eine tolle Sicht auf die hintere Sächsische Schweiz, viel Wald, dazwischen Felsen. Traumhaft. Wir lassen die Kulisse einige Minuten auf uns wirken, dann starten wir wieder durch.
WIR SCHLÄNGELN UNS SAUPSDORF ENTGEGEN
Es sind noch einige Kilometer zu absolvieren, 7 oder 8 km schätzen wir. Diese verlaufen jedoch recht ereignislos. Ein Waldweg mäandert die Felsen entlang, ein wenig Straße ist zu laufen. Nach 32 km, erst gegen 18 Uhr, erreichen wir unsere Übernachtungsmöglichkeit in Saupsdorf, die Pension Morche.
Wir erhalten ein wirklich wohlschmeckendes Essen und unterhalten uns noch nett mit der Chefin über die Sächsische Schweiz, den Malerweg und die leider zunehmend ausbleibenden Gäste. Wie sooft in letzter Zeit, sind wir auch heute die einzigen Gäste, was uns zwar eine ruhige und erholsame Nacht verspricht, doch für die Inhaber eine eher unerfreuliche Situation ist. Auch heute freuen wir uns auf den erholsamen Schlaf, war es doch wieder eine anstrengende Etappe gewesen.
Hier geht es zu den anderen Seiten vom Malerweg:
Vorbereitungen auf den Malerweg
1.Tag – von Pirna nach Waitzdorf
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